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62 Menschen in Seenot vor den Toren Europas: Das Sterbenlassen muss sofort aufhören

Michel Brandt, MdB und Obmann der Fraktion DIE LINKE im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe des deutschen Bundestags, zum aktuellen Seenotfall in der maltesischen Such- und Rettungszone:

Michel Brandt: „Zwei Wochen, nachdem am Osterwochenende über 250 Menschen in Seenot auf dem Mittelmeer tagelang von europäischen Behörden im Stich gelassen wurden, droht sich die Katastrophe zu wiederholen: Wieder befinden sich 62 Menschen in der maltesischen Such- und Rettungszone in Seenot, wieder kommt keine Reaktion von der maltesischen Seenotleitstelle, wieder wird nur zugeschaut wie Menschen in Lebensgefahr schweben. In den vergangenen Wochen sind bereits mindestens 12 Menschen ertrunken oder werden vermisst, 51 wurden illegal ins Bürgerkriegsland Libyen zurückgezwungen. Laut der Zeitung Times of Malta und der NGO Alarm Phone scheint dasselbe private Fischerboot, welches vor zwei Wochen in den illegalen Push-Back nach Libyen verwickelt war, auf dem Weg zu dem Boot in Seenot zu sein.“

Michel Brandt weiter: „Seit Jahren wird das Mittelmeer von europäischen Regierungen zu einer Blackbox ausgebaut – das dürfen wir nicht zulassen. Alle Augen müssen jetzt auf das Mittelmeer gerichtet werden. Ich fordere die sofortige Einleitung einer Such- und Rettungsaktion. Die Menschen müssen in einem europäischen Hafen in Sicherheit gebracht werden. Unter keinen Umständen darf es zu völkerrechtswidrigen Pushbacks nach Libyen kommen. Unterlassene Hilfeleistung im Seenotfall ist ein Verbrechen.“