Aktuelles

Gedenktag: 1 Jahr nach den den rassistischen Morden von Hanau

Heute vor einem Jahr wurden in Hanau 9 Menschen aus rassistischen Motiven erschossen: Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin.
Der rassistische Anschlag in Hanau ist ein trauriger Höhepunkt eines Systems, in dem Rassismus tief verwurzelt ist. Das zeigt sich deutlich an der Kette des Versagens der Behörden im Zusammenhang mit dem Anschlag:
Nach wie vor ist ungeklärt, warum der Täter trotz früherer Anzeigen legal Waffen besaß, warum in der Tatnacht Notrufnummern nicht erreichbar waren und Notausgänge versperrt waren. Es zeigt sich am Umgang mit den Angehörigen nach der Tat – wie den Gefährderansprachen vonseiten der Polizei, die Familien der Opfer dazu aufriefen keine Straftaten zu begehen. Und es zeigt sich an der Unwilligkeit der Behörden, angemessen mit rassistischen Anzeigen, Verhöhnungen und Morddrohungen des Vaters des Täters umzugehen.
Der Anschlag in Hanau zeigt: Rassistische Morde wie in Hanau sind die Spitze des Eisbergs. Sie werden gestützt vom institutionellen Rassismus und Alltagsrassismus auf allen Ebenen unserer Gesellschaft. Denn Rassismus ist in Deutschland nach wie vor Normalzustand. Das muss sich endlich ändern!
Wir müssen uns Rassismus und rechter Gewalt entschieden und geschlossen entgegenstellen – am Jahrestag des rassistischen Anschlags in Hanau und an jedem anderen Tag. Erinnern heißt kämpfen!