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Geflüchtete in Bosnien – Ohne Dach in Schnee und Kälte

In Bosnien-Herzegowina verschärft sich die Notlage tausender gestrandeter Migrant*innen, die in der Kälte unter freiem Himmel ausharren müssen. Im Lager Lipa nahe der kroatischen Grenze campierten hunderte Geflüchtete im Freien, übernachteten im Schnee. Sie waren und sind dem Erfrierungstod ausgesetzt. Auf dem Gelände, das weitgehend unbewohnbar ist, gab und gibt es keinen Strom, kein fließendes Wasser, keine Heizung.

Am 23. Dezember brannte das Lager vollständig ab. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) wollte es zuvor schließen lassen, weil die bosnischen Behörden ihre Zusagen nicht eingehalten hatten, es winterfest zu machen. Die geplante Verlegung der Geflüchteten nach dem Brand durch bosnische Behörden in eine frühere Militäranlage bei Sarajevo scheiterte an Protesten von Anwohner*innen. Die Geflüchteten wurden nun zum abgebrannten, winteruntauglichen Lager zurückgebracht.

Die Mehrzahl von Ihnen haust seither in leerstehenden Fabrikhallen, in Wäldern oder an Straßenrändern, so wie die etwa 1300 weiteren Migrant*innen in der Region, die bereits zuvor ohne Unterkunft waren. Viele von ihnen sind in Bosnien, weil sie gewaltsam von kroatischen Grenzbeamten dorthin zurückgedrängt wurden. Dies ist eine unnötige, völlig sinnlose Notsituation und absolut inakzeptabel. Die Geflüchteten brauchen endlich menschenwürdige, wintertaugliche und dezentrale Unterbringungen und müssen auf EU-Staaten verteilt werden.