Aktuelles,  Menschenrechts-Ausschuss

Klimawandel und Flucht

Bereits jetzt sind unzählige Menschen dazu gezwungen, aufgrund der Folgen der Klimakrise ihre Heimat zu verlassen. Überflutungen in Bangladesch, Wirbelsturme in Indonesien, Dürren in der Sahara oder Waldbrände in Brasilien – das sind nur wenige Beispiele der Folgen der globalen Klimakrise, die die Lebensgrundlagen von Millionen von Menschen weltweit bedrohen. Die Ärmsten sind häufig am stärksten vom Klimawandel betroffen. Die Klimafrage ist auch eine Klassenfrage.

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) geht davon aus, dass bis 2050 zwischen 150 und 200 Millionen Menschen vor klimatischen Änderungen fliehen müssen. Süd- und Ostasien sowie zahlreiche pazifische und karibische Inselstaaten gehören zu den Regionen, die am stärksten von den Folgen der Klimakrise betroffen sind. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass 52 Inselstaaten noch in diesem Jahrhundert teilweise oder vollständig im Meer versinken könnten. Spätestens dann wird die Klimakrise zum Hauptfluchtgrund weltweit.

Die reichen Industriestaaten des Nordens sind die Hauptverursacher dieser weltweiten Klimakrise. Durch Ressourcenverbrauch, CO2 Ausstoß, Umweltzerstörung und vielem mehr. Das führt dazu, dass Menschen im globalen Süden, die diese katastrophalen Umstände am wenigsten

mitverursacht haben, am meisten darunter leiden müssen. Die Klimakrise ist bereits jetzt eine  massive Bedrohung für Menschenrechte und Demokratie. Der Welt droht eine „Klima-Apartheid“, in der die Wohlhabenden dafür bezahlen, Überhitzung, Hunger und Konflikten zu

entkommen und der Rest der Welt leidend zurückbleibt.

Wir als LINKE sagen ganz klar: Es müssen dringend Sofortmaßnahmen her gegen die sich verschärfende Klimakrise. Es darf keine ungerechte Klimapolitik der Regierungen zulasten der Menschen im globalen Süden geben. Wir müssen die Ursachen von (klimabedingter) Flucht bekämpfen und brauchen ein Umdenken hin zu Klimagerechtigkeit! Das bedeutet: Schluss mit  Kapitalismus, auch wenn er grün gemacht wird und permanenten Wachstum, den nicht nur

unsere Bundesregierung sondern auch die Grünen befürworten. Stattdessen brauchen wir einen sozial-ökologischen Systemwandel und eine Politik, die nicht die Interessen von Konzernen, sondern der Menschen in den Mittelpunkt stellt. Wir fordern als LINKE die Bundesregierung auf, sich bei den Vereinten Nationen dafür einzusetzen, dass die Folgen der

Klimakrise endlich als völkerrechtlicher Fluchtgrund anerkannt wird. Eine Möglichkeit wäre ein Klimapass. Der soll den Betroffenen, wenn sie zur Flucht gezwungen sind ermöglichen, selbstbestimmt in den Staaten, die den Klimawandel primär verursacht haben, eine neue Heimat zu finden.

Klimabedingte Flucht ist definitiv eine Jahrhundertfrage. Wir als LINKE machen uns dafür stark, dass es von den politischen Verantwortlichen als Frage der Gerechtigkeit und Solidarität behandelt wird. Auch dafür gehen wir am Freitag mit den Klimaaktivist*innen auf die Straße!