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Massaker in Myanmar – 700 Zivilist*innen seit Militärputsch ermordet

Am Wochenende haben sich in Myanmar erneut Massaker durch das Militär an Menschen ereignet, die seit dem Putsch der Militärjunta Anfang Februar für Demokratie und Frieden demonstrieren. Die Zahl der ermordeten Menschen steigt Berichten zufolge auf 700, die Brutalität ist enorm. Dennoch gehen die Menschen weiter auf die Straße, streiken und boykottieren die zahlreichen Unternehmen und Banken, die zum dichten Wirtschaftsnetzwerk der Militärjunta gehören. Meine Solidarität gilt den Demonstrierenden in Myanmar. Als Fraktion DIE LINKE fordern wir ein sofortiges Ende der Gewalt, die umgehende Aufhebung des Ausnahmezustands, die Freilassung der politischen Gefangenen, eine rasche Rückkehr zu demokratischen Verhältnissen und die Ausweisung des Militärattachés.

Dabei muss auch die Verantwortung Deutschlands klar benannt werden: Die Waffen und Munition des Militärs wurden teilweise in den letzten Jahrzehnten direkt oder indirekt aus der Bundesrepublik exportiert. Schon 1988 unterdrückte das Militärregime die Demokratiebewegung mit massiver Gewalt. Hunderte Demonstrierende wurden damals massakriert, als das Militär mit G 3 Sturmgewehren und Munition aus deutschen Fertigungslinien in die Menge schoss. Darüber hinaus pflegten zahlreiche deutsche Unternehmen über Jahre enge Geschäftsbeziehungen mit dem Wirtschaftsimperium der Militärjunta, einige brechen diese Beziehungen trotz der Gewalt nur zögerlich ab – so etwa die Münchner Banknotendruckerei Giesecke + Devrient, welche noch bis Ende März an ihren Geschäften mit Myanmar festhielt.

Solidarität mit der Zivilgesellschaft Myanmars – für ein Ende der Gewalt!