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Selbstmorde in Karlsruher Geflüchteten-Einrichtungen sind Folge des menschenunwürdigen Asylsystems

Zur Antwort der Baden-Württembergischen Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des SPD-Abgeordneten Georg Nelius zu Suiziden und Suizidversuchen Geflüchteter in Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes erklären Gökay Akbulut, migrations- und integrationspolitische Sprecherin und Michel Brandt, MdB, Obmann im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe der Fraktion DIE LINKE:

Michel Brandt: “Allein in der Erstaufnahmeeinrichtung Karlsruhe haben sich seit 2015 drei Menschen das Leben genommen und es gab 25 Suizid-Versuche – mehr als in allen anderen Unterbringungseinrichtungen Baden-Württembergs zusammen. Diese Verzweiflungstaten sind die Folge einer menschenunwürdigen Unterbringung. Viele Geflüchtete werden nicht angemessen betreut, haben keine Perspektive oder werden nach Abschiebeentscheidungen sich selbst überlassen.”

Gökay Akbulut: “Es ist nicht hinnehmbar, dass schutzsuchende Menschen in Baden-Württemberg monatelang, teils über Jahre in knastähnliche Zustände leben müssen. DIE LINKE fordert die Schließung der Erstaufnahmeeinrichtung in Karlsruhe. Wir brauchen menschenwürdige Alternativen: eine dezentrale Unterbringung unter Einbeziehung der Belange von Schutzsuchenden, schnelle Aufenthaltsentscheidungen sowie eine schnelle Familienzusammenführung.”