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Fabrikbrand in Bangladesch – dieses Wirtschaftssystem tötet

Am Freitag wurde berichtet von einem Feuer in einer Fabrik in Bangladesch. Die Flammen waren kaum zu bändigen, zu viele Chemikalien und flammbare Stoffe liegen offen in der Fabrik. Die Notausgänge waren verriegelt. Angestellte konnten nicht vor den Flammen fliehen. Mindestens 52 Menschen starben.
Das alles klingt viel zu sehr nach Berichten aus der Vergangenheit. Der Fabrikbrand „Ali Enterprises“ 2012 in Pakistan verlief ähnlich. Die Nachlässigkeit im Arbeitnehmerschutz, um Preise zu drücken, erinnert zu sehr an den Einsturz des Fabrikhochhauses „Rana Plaza“ 2013 in Bangladesch. Damals und heute forderten viele: „nie wieder Rana Plaza“. Und jetzt also wieder. Noch schlimmer ist, anscheinend arbeiteten und starben auch Kinder, weil sie ihren Eltern in der Corona-Krise finanziell helfen mussten.
Mittlerweile wurde der Fabrikbesitzer zusammen mit 7 weiteren möglichen Schuldigen festgenommen. Der Grund des Feuers wird ermittelt. Aber eins zeichnet sich schon jetzt ab: Diese 52 Menschen mussten sterben, damit ein Konzern einige Cents sparen konnte, um mehr Profite abzuschöpfen. Das ist nicht nur die Schuld des Bangladescher Unternehmens „Sajeeb Group“. Verantwortlich ist ebenso das internationale Handelssystem, Preisdruck auch von europäischen und US-Konzernen und die über alles stehende Profitlogik. Menschenrechte dürfen von der Wirtschaft nicht länger mit Füßen getreten werden. Wir fordern eine neue Wirtschaft, die das Gemeinwohl in den Mittelpunkt stellt und gemeinsam mit den Angestellten organisiert wird!